Montag, 23. Dezember 2013

Webinar: Was können wir aus dem #RedTube #Porno-Skandal lernen?

Für alle, die überhaupt gar nicht wissen, worum es hier geht:

Vor einigen Tagen hat ein Anwalt sehr viele Besucher des kostenlosen "Erotik"-Portales "RedTube" abgemahnt.

Das Interessante an der Geschichte ist, dass es sich dabei nicht um ein Download-oder File-Sharing-Portal handelt, wo von Usern Filme und Dateien hoch und von anderen Usern wieder heruntergeladen werden können. Das ist zur Genüge ausgeurteilt und wenn es sich um Raubkopien handelt eindeutig illegal.
Diesesmal handelt sich aber um ein sog. Streaming-Portal. Das Video bleibt auf dem Server des Anbieters und der User kann es sich praktisch in Echtzeit anschauen.
Das kennen wir im Prinzip alle von YouTube und somit erreicht diese Abmahnung ein ganz anderes Niveau.

Begründet wird es wohl damit, dass für die technisch notwendige Zwischenspeicherung eines kleinen Teiles des gestreamten Videos im PC, dieses schon als illegaler Download gewertet wird.
Genial, aus der Sicht des abmahnenden Anwaltes jedenfalls, ist es sich so ein Portal zu wählen, wo sicherlich viele lieber schnell die Gebühr zahlen, als dass Sie zugeben jemals solche Seiten besucht zu haben.

Trotzdem wirft das ganze ein erschreckendes Licht einerseits auf die ganze "Abmahnpraxis", andererseits aber auch auf die wie immer hinterher hinkende Gesetzgebung. Auch wenn lauf Frau Merkel das Internet für uns alle noch Neuland ist, so fehlt es in vielen Bereichen einfach an klaren rechtlichen Vorgaben und als Internetmarketer befindet man sich häufig genug, ob man nun will oder nicht, in einer rechtlichen Grauzone. 
Das beginnt bei der rechtssicheren Darstellung des Impressums in der mobilen Ansicht von Facebook-Fanseiten und endet mit ungeklärten Fragen von Streaming, Embedding und demnächst GoogleGlass und ähnliches.

Was an diesem Fall noch so außergewöhlich und bedenklich ist, ist die Fragen, woher der Abmahnanwalt die IP-Adressen der RedTube-User hat? Dass uns die NSA und andere Geheimdienste ausspähen ist uns spätestens seit Snowdon bekannt, lässt mich persönlich aber relativ unbeeindruckt, da ich 1. nichts dagegen machen kann und ich 2. der Meinung bin, dass mir dadurch keine direkte Gefahr droht, solange ich keinen Terroranschlag plane.

Jetzt aber hat sich ein Abmahnanwalt zig Tausende von IP´s und den dazu gehörenden Adressen besorgt und überschüttet uns mit Abmahnungen. Das macht mir jetzt wirklich Angst. Natürlich nicht, weil ich ein regelmäßiger Besucher solcher Seiten bin, wie das ja niemand ist, sondern weil das bei Erfolg der Abmahnungen mit YouTube und anderen Streaming-Portalen so weiter gehen kann.

Also, was habe ich aus diesem Fall gelernt?
1.  Wir bewegen uns in vielen Dingen, die wir im Internet machen, in einer rechtlichen Grauzone
2. Jeder kann praktisch täglich mit einer gerechtfertigten oder ungerechtfertigten Abmahnung rechnen
3. Außer von Geheimdiensten werden unsere Daten noch von ganz anderen ausgespäht

Was für Konsequenzen ziehe ich daraus?
Wenn ich das nur wüsste ...
--> Was meinen Sie, was meint Ihr?

--> Eine interessante Diskussion ist zum gleichen Thema / Artikel schon hier im Gange: http://goto.twitt-erfolg.de/m3grzHwEj7

Dieses ist nur eines der Themen, die ich im Webinar "Neues zu Twitter, Facebook & Co im Dezember 2013" behandel.
Andere Themen sind auch:
- GooglePlus Bildbearbeitung
- Neuer NewsFeed bei Facebook
- Nearby- und Edit-Funktionen auf Twitter
- SoMeToo
- Launch von SocialMediaMaster

Hier ist jetzt der bearbeitete Mitschnitt vom Webinar am 19.12.2013:

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